Dumme Fragen?

Gibt es dumme Fragen?

Die einfache Antwort, die Sie sich vielleicht denken lautet klarerweise: Nein.

Aber, ist das die ganze Geschichte? Geht es so einfach eine doch so wichtige Frage abzufrühstücken?

Warum antwortet man auf diese Frage dermaßen kurz? Aus pädagogischer Sicht. Man hat also ein Lehrziel im Kopfe. Es soll Neugier nicht gehemmt werden. Jedoch fällt eine Sache dabei unter den Tisch: Wie viel Gedanken habe ich mir beim Formulieren der Frage gemacht und habe ich mir ganz allgemein überhaupt alleine Gedanken gemacht oder nur drauflosgefragt, weil ich etwas nicht wusste?
So hehr das Ziel auch sein mag, dass man Neugier und vielleicht sogar Kritikfähigkeit begünstigen möchte, so sehr kann das auch missbraucht werden (von einem faulen Geiste) oder schlicht nach hinten losgehen (Unselbstständigkeit). [Es geht hierbei nicht darum das Konzept oder die Zielstellung zu kritisieren, sondern nur Gefahren aufzuzeigen]

Anstatt selber über einem Problem zu grübel – frage ich nach.
Anstatt selbst Verantwortung zu übernehmen – frage ich den Chef, ob ich das darf.
Sich selbt zu fragen – sollte man öfter in Betracht ziehen.
(Und dies gilt nicht für jede Fragestellung, das gilt es Fall für Fall abzuwiegen)

Aber zurück zur Ausgangsfrage: Gibt es dumme Fragen?
Die Antwort lautet (mMn) klarerweise: Nein, aber einfach, weil eine Frage nur ein Gefäß ist. Ein Objekt, Teil der Kommunikation selbst, daher scheint es mir unsinnig die Eigenschaft ‚dumm‘ anzuhängen.
Jedoch(!) verrät eine Frage viel über den Fragensteller: Was geht in ihm vor, wo hat er Probleme, was hat er sich für Gedanken gemacht, was weiß er oder vielleicht sogar, was er in Betracht zog.
Die Frage selbst kann also offenbaren, was nicht gewusst wird, aber auch, ob der Fragensteller „dumm“ ist.*

Somit würde ich präzisieren: Eine Frage kann nicht dumm sein, aber der Fragensteller weiterhin und sogar durch die Frage sich als dumm offenbaren. (wenngleich sogar die Beantwortung oder Diskussion der gestellten Frage dieselbe Dummheit auflösen kann, was nicht einmal ironisch ist, weil die Aufdeckung der eigenen Schwäche andere befähigt beim Überwinden dieser behilflich zu sein)

*Ich führe hier jetzt (fast^^) keine Diskussion über Dummheit. Es führt mMn zu weit diese philosophische Frage an dieser Stelle zu öffnen. Der Fokus liegt für mich auf dem Ob bzw. der Unterscheidung zwischen Frage und Steller oder auch der Informationspreisgabe (, die nicht beabsichtigt sein muss). Davon ab ist für mich Dummheit nicht immerwährend und kann überwunden werden. (ist ähnlich zu Unwissenheit, wenngleich schwerer zu überwinden)

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